Gründung

Die Gründungsversammlung fand am 16.02.1951 im Gasthof Kerkhoff in Quendorf statt. Nach der Eröffnung durch den Vorsitzenden Dietrich Wilmink, der die Bedeutung und Ziele der Landjugendarbeit darlegte, sprachen der Landwirtschaftsrat Vogt, Leistungsprüfer Wever aus Brandlecht und Herr Verwold aus Wengsel. Die Ausführungen wurden von Frau Fredrich, der Leiterin der Mädchenabteilung, ergänzt.
Zum Schluss der Versammlung wurde die Frage aufgeworfen, ob für die entlegenen Gebiete weitere Bezirksgruppen geschaffen werden sollten. Aus der Versammlung wurde allgemein der Meinung Ausdruck gegeben, die Bezirksgruppe Isterberg vorläufig geschlossen beizubehalten.

Wenn in den ersten Versammlungen zunächst nur landwirtschaftliche Fachthemen erörtert wurden, so zeigte sich doch bald, dass auch für Gesellschafts- und Kulturpolitische Fragen großes Interesse bestand. Mit Vorträgen über moderne Malerei, Ehe und Familie und Rechtsfragen des Alltags wurde die Arbeit auf eine breitere Grundlage gestellt. Für die Vorträge konnten namhafte, meist unentgeltlich tätige Referenten gewonnen werden. Im Bereich der Tierzucht, besonders der Rindviehzucht, stand uns in der Person des Oberregierungsrats a.D. Dr. Wiarda aus Hestrup, ein kompetenter und jederzeit hilfsbereiter Fachmann, zur Verfügung. Unter seiner Leitung konnten zahlreiche Tierbeurteilungslehrgänge und Kälberaufzucht – Arbeitsvorhaben durchgeführt werden. Mit der von ihm herausgegebenen Broschüre: „Beurteilung der schwarzbunten Zucht“ vermittelte er den Lehrgangsteilnehmern die theoretischen Grundlagen für das richtige Gebiet der Beurteilung von Milchkühen.

Auf großes Interesse stießen auch die angebotenen Melklehrgänge für Hand- und Maschinenmelken. Diese Lehrgänge leitete der Melklehrer Meyer von der Landwirtschaftskammer Weser-Ems. Sie wurden in der Regel mit einem Wettmelken abgeschlossen, für das die Molkerei Hestrup schöne Preise zur Verfügung stellte. In weiteren Lehrgängen wurden die Teilnehmer in der praktischen Klauenpflege, sowie in der Bewirtschaftung von Obstanlagen, vor allem dem Beschneiden junger Obstbäume, unterwiesen.
Das zunehmende Angebot an Themen beschränkte sich in den folgenden Jahren nicht nur auf die landwirtschaftlichen Fach- und Produktionsgebiete, sondern berücksichtigte auch das Interesse der Mitglieder nach Forst- und Weiterbildung in den Bereichen der Musik, Literatur und Kunst. So entstand unter der Leitung des Brandlechter Hauptschullehrers Bettermann ein Blockflötenchor, und der Nordhorner Kunstlehrer Ohlms führte in die Welt der modernen Malerei ein. Ehe-, Familien- und Erziehungsfragen waren Themen einer Vortragsreihe, die von Pastor Dr. Nordholt aus theologischer und lebenskundlicher Sicht behandelt wurden.

Der Aufbau und die Betreuung der Landjugendgruppe Isterberg wäre nicht möglich gewesen, wenn sie nicht von vielen Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens unterstützt worden wäre. Stellvertretend für alle, die die Arbeit mit Rat und Tat begleiteten, seien die inzwischen verstorbenen Lehrkräfte der Landwirtschaftsschule Bentheim, Frau Fredrich und Herr Vogt genannt.
Nicht zuletzt waren es aber auch die Mitglieder aus den eigen Reihen, die der Arbeit in der Gruppe immer wieder Impulse gaben und die sich uneigennützig in den Dienst der Sache stellten. Es fällt schwer, einige von ihnen besonders zu benennen. Wenn es dennoch geschieht, so soll es vor allen die Namen derer sein, die jahrelang in der Spielschar mitwirkten und ihre Freizeit dafür opferten.
Im Jahre 1956, sechs Jahre nach der Gründung der Bezirksgruppe, erfolgte ein Wechsel im Vorstand. Der bisherige 2. Vorsitzende, Willi Brinkmann, Hestrup, übernahm das Amt des 1. Vorsitzenden, das Dietrich Wilmink, Wengsel, bis dahin innehatte. Wie sein Vorgänger, setzt sich auch der neue Vorsitzende engagiert für die äußere und innere Ausgestaltung der Landjugendarbeit ein. Die steigende Zahl von Veranstaltungen, der Zuwachs an aktiven Mitgliedern und die zunehmende Anerkennung in der Öffentlichkeit zeigt, dass wir auf dem richtigen Weg waren.